US-Militärgericht: Mordprozess: US-Soldat plädiert auf nicht schuldig
Im Prozess gegen einen US-Soldaten auf dem Militärflugplatz Spangdahlem geht es jetzt zur Sache. Im Eröffnungsplädoyer beschuldigt die Verteidigung einen anderen Soldaten der Tat.

Im Prozess gegen einen US-Soldaten auf dem Militärflugplatz Spangdahlem geht es jetzt zur Sache. Im Eröffnungsplädoyer beschuldigt die Verteidigung einen anderen Soldaten der Tat.

Im Prozess gegen einen US-Soldaten wegen einer tödlichen Messerattacke auf einen 28-Jährigen hat die Verteidigung vor dem Militärgericht auf der Air Base Spangdahlem in Rheinland-Pfalz auf unschuldig plädiert. Nicht der angeklagte 26-Jährige sei der Täter gewesen, sondern ein anderer US-Soldat, der dabei gewesen sei, sagte der Verteidiger in seinem Eröffnungsplädoyer. Dies würden DNA-Spuren, Zeugenaussagen und Videoaufnahmen beweisen, sagte er zu der achtköpfigen Jury im Gerichtsaal.

Nach der Tat im August 2023 auf der traditionellen Säubrennerkirmes in Wittlich waren zwei Soldaten festgenommen worden. Es hatte einen Streit aus unklarem Grund gegeben, der in ein „Gerangel“ und schließlich die Messerattacke gemündet sei. Im Laufe der Ermittlungen war der zweite Soldat nach Angaben der Air Base bereits durch eine außergerichtliche Maßnahme bestraft worden. 

„Er war der Täter“, sagte der Verteidiger. Er habe Blutspuren des Opfers an der Kleidung, seiner Schultertasche und an seinen Händen gehabt. Zeugen hätten berichtet, nur zwei Beteiligte bei der Tat gesehen zu haben, darunter einen Mann mit einer schwarzen Baseball-Kappe. Und es sei eben der andere Soldat gewesen, der so eine Kappe getragen habe.

Lebenslange Haft droht

Für die Staatsanwaltschaft dagegen steht fest, dass der Angeklagte die Tat begangen hat. Der 26-Jährige habe die Tat dem anderen Soldaten gegenüber gestanden. Zudem habe man Blut des Opfers auf seinen Schuhen gefunden. Und der Angeklagte sei der einzige in der Gruppe von insgesamt vier US-Amerikanern gewesen, die die Kirmes besuchten und ein Messer dabeigehabt habe.

Die Strafverfolgung wurde gemäß einem Zusatzabkommen zum Nato-Truppenstatut von den deutschen Behörden an die US-Militärjustiz abgegeben. Dem angeklagten 26-Jährigen, der den drittniedrigsten Dienstgrad der US-Luftwaffe hat, droht bei einem Schuldspruch lebenslange Haft. Zudem werde er dann unehrenhaft aus dem Militär entlassen, hieß es. 

In den ersten beiden Tagen des Prozesses waren unter anderem die Geschworenen einer Jury gewählt worden. Diese wird später das Urteil fällen. Der Prozess ist bis zum 11. Oktober terminiert.