Am Tag nach der Todesfahrt von Magdeburg kommt auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser zum Ort des Geschehens. Vieles ist noch unklar.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser geht davon aus, dass der mutmaßliche Täter von Magdeburg islamfeindlich eingestellt war. „Wir können nur gesichert sagen, dass der Täter offensichtlich islamophob war“, sagte die SPD-Politikerin in Magdeburg. Alles Weitere sei Gegenstand der Ermittlungen. Was es an Warnungen im Vorfeld gegeben habe oder nicht, obliege den Ermittlungsbehörden, betonte Faeser. Das Bundeskriminalamt sei eingeschaltet und unterstütze die Ermittlungen.
Faeser bezeichnete den Anschlag in Magdeburg als ein furchtbares Verbrechen. „Eine Tat, die uns in ganz Deutschland tief trifft.“ Mehr als 500 Rettungskräfte seien im Einsatz gewesen. Nun gehe es darum, alle Tatumstände aufzuklären. „Da sind wir mit Hochdruck dran.“ Was die Lage auf den Weihnachtsmärkten in Deutschland angehe, habe es eine Besprechung zwischen dem Bund und allen Bundesländern wegen Sicherheitsvorkehrungen gegeben. Lageabhängig würden die Vorkehrungen vor Ort verstärkt, sagte Faeser.
In Magdeburg war ein Auto am Freitagabend auf einem Weihnachtsmarkt in die Menschenmenge gerast. Mindestens fünf Menschen kamen ums Leben, mehr als 200 wurden verletzt. Der festgenommene Verdächtige ist ein als Islam-Kritiker bekannter Arzt aus Bernburg, der aus Saudi-Arabien stammt.
Bundesjustizminister Volker Wissing (parteilos) sagte, dass der Generalbundesanwalt bereits Freitagabend ein Lagezentrum eingerichtet habe. Die nächsten Schritte würden mit Hochdruck geprüft. Der Generalbundesanwalt werde so schnell wie möglich eine Entscheidung darüber bekanntgeben. Bisher hat die Bundesanwaltschaft nicht verkündet, den Fall an sich zu ziehen.