"SiKo Ruhr": Projekt gegen Clankriminalität sammelt 11.000 Datensätze
Bei der Sicherheitskonferenz Ruhr arbeiten viele Behörden zusammen, um gegen Clankriminalität vorzugehen. Seit der Gründung vor vier Jahren ist eine umfangreiche Datenbank entstanden.

Bei der Sicherheitskonferenz Ruhr arbeiten viele Behörden zusammen, um gegen Clankriminalität vorzugehen. Seit der Gründung vor vier Jahren ist eine umfangreiche Datenbank entstanden.

Die Sicherheitskonferenz (Siko) Ruhr pflegt als Dienststelle gegen Clankriminalität eine Datenbank mit aktuell mehr als 11.000 Einträgen. Dazu gehören laut Innenministerium zum Beispiel Namen, Autos, Firmen oder Adressen, zu denen Details von Polizei oder Ordnungsamt übermittelt wurden. „Bei der Datenbank handelt es sich um die Arbeitsgrundlage der Partner der Siko Ruhr“, so eine Ministeriumssprecherin.

Innenminister Herbert Reul (CDU) hatte die Datenbank bei einer Tagung zum vierjährigen Bestehen der Siko Ruhr diese Woche als herausragendes Beispiel angeführt. Die Einrichtung sei dadurch „quasi zu einer zentralen Informationsdrehscheibe zum Thema behördenübergreifende Bekämpfung der Clankriminalität geworden.“ In der Siko Ruhr arbeiten unter anderem Polizei, Zoll, Ordnungsämter und Steuerfahndung zusammen.

Laut Reul kann die Geschäftsstelle in Essen inzwischen auf ein Netzwerk von über 850 Kontaktpersonen aus mehr als 180 Organisationen zurückgreifen. In einem Gemeinschaftsprojekt mit dem Namen „Euphrat“ analysieren das Landeskriminalamt und die Siko Ruhr Strukturen von Gruppen krimineller Syrer und Iraker.

Die Siko war 2020 im Rahmen der sogenannten Ruhr-Konferenz an den Start gegangen. Die Initiative der Landesregierung mit zahlreichen Projekten soll der Metropole Ruhr Auftrieb geben.

Der Begriff Clankriminalität ist umstritten, weil er nach Ansicht von Kritikern Menschen mit Migrationshintergrund alleine aufgrund ihrer Familienzugehörigkeit und Herkunft stigmatisiert und diskriminiert.