Unwetter in NRW: Sturm fegt über NRW – Zugstrecken und A560 gesperrt
Ein Sturmtief mit Orkanböen zieht über NRW. Zahlreiche Bäume stürzen um und fallen auf Oberleitungen. Bahnstrecken und eine Autobahn werden gesperrt.

Ein Sturmtief mit Orkanböen zieht über NRW. Zahlreiche Bäume stürzen um und fallen auf Oberleitungen. Bahnstrecken und eine Autobahn werden gesperrt.

Ein Sturmtief mit heftigen Windböen hat in Nordrhein-Westfalen Bäume umstürzen lassen und für Behinderungen im Zug- und Autoverkehr gesorgt. Teils wurden Parks geschlossen und öffentliche Warnungen vor einem Aufenthalt im Freien ausgesprochen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte bis gegen 18.00 Uhr örtlich schwere Sturmböen angekündigt. 

Zahlreiche Strecken seien nicht mehr befahrbar, weil umgestürzte Bäume Oberleitungen beschädigt hätten, teilten Bahnunternehmen über das Portal Zuginfo.NRW mit. Teils organisierten die Unternehmen Schienenersatzverkehr. Im Fernverkehr gab es Umleitungen und Verspätungen etwa zwischen Köln und Aachen sowie Köln und Düsseldorf, sagte eine Sprecherin der Bahn. Am späten Abend sagte ein Bahnsprecher, es gebe teils im Nahverkehr noch Einschränkungen.

Teile von Schallschutzmauer auf Autobahn

Bei Hennef östlich von Bonn wurde die Autobahn 560 beidseitig gesperrt, wie die Polizei mitteilte. Teile einer Schallschutzmauer seien zwischen den Anschlussstellen Hennef West und Hennef Ost auf die Straße geweht worden. Die Sperrung könnte sich noch bis in die Nacht ziehen, sagte ein Polizeisprecher.

In Bergisch-Gladbach-Gronau konnte ein Zugführer der S-Bahnlinie 11 laut einer Feuerwehr-Mitteilung die Bahn rechtzeitig vor einem umgestürzten Baum zum Stehen bringen, der auf den Gleisen lag. Feuerwehrleute entfernten den Baum. 

Viele Regionallinien gesperrt

Wetterbedingte Bahn-Sperrungen und Behinderungen gab es laut dem Portal unter anderem zwischen Leverkusen und Langenfeld, bei Hagen, zwischen Köln-Ehrenfeld und Düren, Erkrath und Düsseldorf-Gerresheim, zwischen Goch und Weeze am Niederrhein sowie Welver und Soest. Die Eurobahn teilte mit, dass sie bis gegen 18.00 Uhr wegen der Wetterlage auf allen Strecken mit verminderter Geschwindigkeit fahre. 

Auch auf weiteren Autobahnen gab es Verkehrsbehinderungen: Auf der A3 ragte vor der Anschlussstelle Bad Honnef/Linz in Richtung Frankfurt ein Baum auf die Straße, bei Jackerath fielen Äste auf die Fahrbahn der A61 in Richtung Koblenz. 

Bäume und Äste fallen

In Herdecke im südöstlichen Ruhrgebiet verletzte sich ein Mensch bei dem Versuch, Photovoltaik-Module auf einem Hausdach zu sichern. Auch in weiteren Städten im Ruhrgebiet meldeten die Feuerwehren zahlreiche Einsätze. Bäume stürzten um und Dachziegel lösten sich. 87 Einsatzstellen gab es demnach am Nachmittag alleine in Bochum, 40 in Recklinghausen. In Werne knickte ein Telefonmast um und musste von der Feuerwehr gesichert werden.

Am Gustav-Heinemann-Ufer in Köln stürzte ein Weihnachtsbaum auf Bahngleise, zudem fielen weitere Bäume und Äste auf Gehwege und Straßen mit geparkten Autos in Köln, Düsseldorf, Leverkusen und Solingen. In Mönchengladbach stürzte ein Baum auf ein Mehrfamilienhaus, Verletzte gab es nicht. Die Feuerwehr in Wuppertal rückte unter anderem wegen loser Fassadenteile sowie umgestürzter Werbetafeln aus.

Bei der Rheinbahn in Düsseldorf gab es zahlreiche Verspätungen, einige Linien fuhren nicht mehr bis zur Endhaltestelle durch, unter anderem wegen heruntergefallener Äste, wie eine Sprecherin mitteilte. 

Stadt Köln warnt vor Aufenthalt im Freien

Aufgrund der Wetterprognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) warnte die Stadt Köln von Mittag bis Abend vor dem Aufenthalt im Freien. In einer Mitteilung hieß es: „Es können Bäume umstürzen und Äste abbrechen. Die Stadt Köln bittet daher die Bevölkerung, Waldgebiete, Parkanlagen, Friedhöfe und Alleen zu meiden.“ Zudem behalte man sich vor, städtische Anlagen und einzelne Friedhöfe kurzfristig zu schließen. Zudem war der Düsseldorfer Wildpark seit 13.00 Uhr aus Sicherheitsgründen geschlossen, wie die Stadt mitteilte.

Schwere Sturmböen angekündigt

Der DWD hatte schon für den Mittag teils schwere Stürme zunächst vor allem im Westen von NRW angekündigt. Später sollten demnach auch bis in den Osten verbreitet Sturmböen und teils schwere Sturmböen auftreten. Im Bergland seien auch orkanartige Böen mit mehr als 100 Kilometern pro Stunde nicht ganz ausgeschlossen. Am Abend sollte sich der Wind aus Westen allmählich abschwächen.