Landgericht Braunschweig: Verteidiger plädieren im Prozess gegen Maddie-Verdächtigen
Nach mehr als 30 Verhandlungstagen geht der Vergewaltigungs-Prozess gegen Christian B. dem Ende entgegen. Der Deutsche ist auch im Fall der 2007 verschwundenen dreijährigen Maddie verdächtig.

Nach mehr als 30 Verhandlungstagen geht der Vergewaltigungs-Prozess gegen Christian B. dem Ende entgegen. Der Deutsche ist auch im Fall der 2007 verschwundenen dreijährigen Maddie verdächtig.

Im Vergewaltigungs-Prozess gegen den auch im Fall Maddie verdächtigen Christian B. wird heute (9.00 Uhr) das Plädoyer der Verteidigung erwartet. Dem 47-jährigen Deutschen werden drei Vergewaltigungen sowie zwei Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch vorgeworfen, die er zwischen 2000 und 2017 in Portugal begangen haben soll. 

Schon beim Prozessauftakt im Februar hatten die Verteidiger im Landgericht Braunschweig herausgestellt, dass sie einen Freispruch für ihren Mandanten anstrebten. 

Die Staatsanwaltschaft hatte in der vergangenen Woche eine Freiheitsstrafe von 15 Jahren mit anschließender Sicherungsverwahrung für den mehrfach vorbestraften Sexualstraftäter gefordert. Nach den Schlussverträgen bekommt der Angeklagte die Gelegenheit, sich in einem letzten Wort zu äußern. Das Urteil soll nach mehr als 30 Verhandlungstagen noch im Oktober verkündet werden. 

Internationale Aufmerksamkeit erweckt der Prozess vor allem, weil Christian B. auch im Fall der 2007 aus einer portugiesischen Ferienanlage verschwundenen dreijährigen Madeleine „Maddie“ McCann unter Mordverdacht steht. Der Maddie-Komplex ist aber offiziell nicht Gegenstand des aktuellen Verfahrens. Es gilt die Unschuldsvermutung. 

Derzeit verbüßt der 47-Jährige eine Gefängnisstrafe wegen Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Amerikanerin, zu der er 2019 vom Landgericht Braunschweig verurteilt worden war. Das Gericht ist zuständig, weil B. in der niedersächsischen Stadt seinen letzten deutschen Wohnsitz hatte.