Tausende Tonnen Munition aus dem Zweiten Weltkrieg verrotten am Grund der Ostsee. Die Altlasten sollen geborgen werden. Umweltministerin Lemke kommt zum Informationsbesuch.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) will sich heute bei einer Fahrt auf einem Schiff der Bundespolizei auf der Ostsee über die Bergung von Munitionsaltlasten aus dem Zweiten Weltkrieg informieren. Am 13. September sei in der Lübecker Bucht die erste Munitionskiste sicher geborgen worden. Bei den Vorarbeiten zu Erkundungs- und Bergungstechnologien seien inzwischen bereits mehr als sieben Tonnen Flugabwehrmunition, Phosphorgranaten und Bomben aus den Munitionsversenkungsgebieten der Lübecker Bucht geborgen, sortiert und für eine spätere umweltgerechte Entsorgung bereitgestellt worden.
Nach Lemkes Angaben befinden sich aus den beiden Weltkriegen noch mehr als 1,6 Millionen Tonnen Alt-Munition auf dem Meeresgrund der deutschen Nord- und Ostsee. Sie sollen ab 2026 geborgen werden. Dazu werde eine spezielle Entsorgungsplattform entwickelt und gebaut. Dann würden weltweit erstmals Munitionsaltlasten in industriellem Maßstab auf See geborgen und vernichtet. Der Bund stellt dafür 100 Millionen Euro bereit.