Krisenstäbe tagen, Labore sind im Einsatz. Doch es bleibt unklar, wieso sich Büffel in Brandenburg mit der Maul- und Klauenseuche ansteckten. Entscheidend: Hat sich das Virus ausgebreitet?
Nach dem Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) bei Büffeln in Brandenburg beraten die Behörden am Montag weiter über das Vorgehen gegen die Viruserkrankung. Bislang wurden am Wochenende keine Hinweise auf eine Ausbreitung auf andere Tierbestände festgestellt. Analysen von Proben gingen aber weiter. Auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) wollte am Montag mit Branchenvertretern über die Tierseuche beraten.
Tierseuche bremst Fleischexporte
Der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) könnte die deutschen Agrarexporte bremsen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium geht davon aus, dass Ausfuhren von Milch, Milchprodukten, Fleisch und Fleischprodukten in Länder außerhalb der EU kaum mehr möglich sind, wie es am Sonntag mitteilte.
Erste Länder zogen bereits Konsequenzen aus dem deutschen Seuchenfall. Südkorea etwa stoppte Schweinefleischimporte aus Deutschland. Die Niederlande verhängten ein landesweites Transportverbot für Kälber.
Zur Eindämmung der Tierseuche hatte Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt (SPD) von Samstag bis Montagnacht – genau für 72 Stunden – ein Verbot angeordnet, Klauentiere zu transportieren. Ob es verlängert wird, war bisher unklar.
Einsatz von Impfstoff noch unklar
Auch über den möglichen Einsatz einer Impfung gab es noch keine Entscheidung. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) teilte mit, dass ein Impfstoff gegen den spezifischen Serotyp O des Virus vorhanden ist. Für Impfungen muss die extra für MKS-Ausbrüche eingerichtete Impfbank aktiviert werden. Aus Sicht des FLI sollte dies sehr frühzeitig erfolgen, beim derzeitigen Geschehen bereits bei einer zweiten betroffenen Tierhaltung, sagte eine Sprecherin des Forschungsinstituts der Deutschen Presse-Agentur.
Der genaue Ursprung des Virus ist weiterhin nicht bekannt, ebenso nicht, wie es in den Tierbestand kam. Das MKS-Virus war in Proben von Wasserbüffeln im brandenburgischen Hönow nahe Berlin nachgewiesen worden.