Der Film „Mediha“ gewinnt den Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis beim Human Rights Film Festival. Der Publikumspreis geht an Filmemacher, die nach der Berlinale-Gala heftige Kritik auslösten.
Der Dokumentarfilm „Mediha“ von Hasan Oswald hat beim Human Rights Film Festival in Berlin den Willy-Brandt-Dokumentarfilmpreis gewonnen. Der Film behandelt den Völkermord durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) an Jesiden im Irak und dessen Folgen.
Er lege dabei die Kamera in die Hände von Protagonistin Mediha und „lässt uns an ihrem erschütternden und ermutigenden persönlichen Zeugnis teilhaben“, hieß es in einer Mitteilung. Der Zuschauer folge dem Alltag und den Gedanken des Teenagers, der jahrelang in sexueller Sklaverei habe leben müssen und nach seiner Rettung unter schwierigen Umständen in einem Flüchtlingslager lebe.
Palästinensisch-israelisches Filmemacherkollektiv gewinnt
Der Publikumspreis ging an den Dokumentarfilm „No Other Land“ eines palästinensisch-israelischen Filmemacherkollektivs über die Siedlungspolitik in der West-Bank. Während der Berlinale-Gala im Februar hatte der israelische Filmemacher Yuval Abraham von einer Politik der Apartheid gesprochen und damit heftige Kritik ausgelöst.
Der palästinensische Filmemacher Basel Adra hatte bei der Abschlussgala Deutschland aufgefordert, keine Waffen mehr an Israel zu liefern. Im Film geht es um die Vertreibung von Palästinenserinnen und Palästinensern in Dörfern südlich von Hebron im Westjordanland. Bei der Berlinale wurden sie dafür mit dem Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet.
Der Preis der Jugendjury ging an „Bêmal – Heimatlos“ von Düzen Tekkal und David Körzdörfer. Der Film handelt von der Geschichte junger Jesiden, die für die Freiheit ihres Volkes kämpfen. Auf dem Programm der siebten Ausgabe des Human Rights Film Festival standen 25 Dokumentarfilme „zu den drängendsten Menschenrechtsthemen unserer Zeit“.