Literatur trifft Theater: Traum und Trauma: Die Geschichte einer Familie auf der Bühne
Arno Frank berichtet von seiner Jugend in der pfälzischen Provinz. Das ist tragisch, aber auch komisch. Das sei nicht unbedingt Absicht, sagt der Autor, im Grunde habe sich die Story selbst erzählt.

Arno Frank berichtet von seiner Jugend in der pfälzischen Provinz. Das ist tragisch, aber auch komisch. Das sei nicht unbedingt Absicht, sagt der Autor, im Grunde habe sich die Story selbst erzählt.

Der Roman „So, und jetzt kommst du“ von Arno Frank kommt in Rheinland-Pfalz als Theaterstück auf die Bühne. Das Pfalztheater in Kaiserslautern zeigt die Familiengeschichte aus den 1980er Jahren von diesem Freitag (27.9) an. Bis Ende März 2025 läuft das Stück mehrfach in der pfälzischen Stadt, in der das Buch zu großen Teilen spielt. In „So, und jetzt kommst du“ erzählt Frank autobiografisch und eindringlich von Aufsteigerträumen und Alpträumen seiner Familie in der Pfalz.

„Ich habe stur abgewartet, bis aus dem Trauma ein Thema geworden ist – und das dann aufgeschrieben“, sagte der in Kaiserslautern geborene Frank der Deutschen Presse-Agentur. Seine Sicht auf die Kindheit habe sich durch das Buch nicht verändert. „Die stand schon fest: ein Abenteuer, auf dass ich gerne verzichtet hätte. Die Wahrheit ist bekanntlich oft bizarrer als alles, was man sich ausdenken könnte.“

Ist der Vater ein Hochstapler?

In dem Roman wächst der jugendliche Arno Frank mit seiner Schwester Jeany in Kaiserslautern auf. Sein Vater, ein Autohändler, träumt vom „großen Ding“. Eines Tages kommt er wirklich zu viel Geld. Die Familie packt ihre Sachen, um in Südfrankreich ein neues Leben zu beginnen. Danach geht es nach Lissabon. Ist der Vater ein Hochstapler? Der aus Graz stammende Regisseur Dominique Schnizer bringt den Roman erstmals auf die Bühne.

„Wenn das wirklich Theater werden kann, dann nur, weil Victor Pohl, der Dramaturg am Pfalztheater, ein feines Gespür für Themen und ein enormes Talent hat, Literatur in Schauspiel zu verwandeln“, sagte Frank, der unter anderem für „Der Spiegel“ und „taz“ schreibt. Er sei zuversichtlich, dass Pohl und Schnizer daraus etwas machten, das sich auch auf der Bühne sehen lassen könne. „Bestenfalls ein Kunstwerk aus eigenem Recht. Mich ehrt das mehr, als mir lieb ist.“